Samstag, 13. März 2010

Club Cooe - Verzweiflung macht sich breit

Vergangene Woche traf ich auf einer Veranstaltung einen Investor. Investoren sind seltsame Menschen, sie machen oft genau das, was sie nicht tun sollen, nämlich Informationen verbreiten, die dem Unternehmen, um das es geht, nicht unbedingt nützen. Manchmal sind es Wettbewerber eines Unternehmens aus dem eigenen Portfolio, das ist insofern verständlich, manchmal aber auch selbst investierte Unternehmen.
Jedenfalls erzählte dieser Mensch - wie kamen wir eigentlich drauf? - das er überlegt bei einem kleinen Start-up zu investieren, da gäbe es gerade eine "Gute Gelegenheit". Auf mein Nachfragen entpuppte sich die "gute" Gelegenheit als zu gut. Ich werde bei solchen "Gelegenheiten" immer recht skeptisch aber man soll ja Leute nicht von ihrer Begeisterung abbringen.
Soweit so gut. Jedenfalls erinnerte ich mich heute daran, auf der CeBIT dieses Avatar-Start-up gesehen zu haben. Ich habe eine ganze Weile nach dem Namen gesucht, den ich im Übrigen auch noch unglücklich gewählt finde. Club Cooe heißt die Klitsche. Wahrscheinlich wäre ich nie wieder auf diesen Namen gekommen aber ich erinnerte mich an den noch ungewöhnlicheren Standort Kaiserslautern. Wo? Ja genau. Unglücklich.
Jedenfalls ist es mir auf der CeBIT schon unerklärlich gewesen, wieso ein im Grunde vielversprechendes Teenager-Chat Konzept jetzt plötzlich zum e-Learning Anbieter mutiert. Nach der Begegnung mit dem plauderhaften Investor sah ich mir die Sache genauer an. Wenn ein Unternehmen bereits mehrfach das Geschäftsmodell "angepasst" hat, angefangen mit Microtransactions für virtuelle Güter, hin zu Werbung und jetzt virtuelle Klassenzimmer anbietet, wonach sieht das dann aus? Nach guter Geschäftsentwicklung und damit gute Gelegenheit für Investoren oder Verzweiflung?